Orkan auf La Palma

Am Sonntag den 28.11.2010 nachmittags wurde der Wind immer stärker und gegen 21:00 Uhr fegten die Böen mit Orkanstärke die Berge herunter. Alle Segler brachten zusätzliche Leinen aus und das im heulenden Sturm und sehr starkem Regen. Zeitweise konnte man nicht mehr aufrecht stehen und mußte sich auf den Steg setzen um nicht fortgeweht zu werden. Die Böen hörte man schon von weitem, ein unheimliches Heulen, dann war die Bö da und das Boot legte sich augenblicklich ca. 30° auf die Seite um sich gleich wieder aufzurichten. Die Beanspruchung der Leinen war enorm. Barbara und ich wechselten uns die ganze Nacht im Cockpit unter unserem festen Dach ab um die Leinen zu beobachten. Gegen 20:00 Uhr erschien Udo, es war schon stockdunkel, und bat Frank mit ihm an einem französischem Boot zu tauchen um einen Außenbordmotor zu bergen. In heulendem Sturm zogen die Beiden von dannen. Frank stolz mit seinen Geburtstagsgeschenken  einem Tiefenmesser sowie einer Unterwassertaschenlampe. Nach ca. einer Stunde war Frank wieder an Bord, der Motor war geborgen. Die netten Franzosen bedankten sich am nächsten Tag mit einem selbstgebackenen Kuchen. Irgenwann in der Nacht löste sich das Vorsegel unseres Nachbarbootes und der junge Mann saß paralysiert im Cockpit. Frank und ich gingen an Bord und versuchten das Segel zu sichern, was aber nicht richtig gelang. Am nächsten Morgen haben wir mit anderen Seglern das Segel geborgen, leider mußten wir es zum Teil freischneiden, aber wenigstens war der Mast, der durch das wild schlagende Segel in starke Schwingungen geraten war, gerettet. Auf den anderenYachten (ca. 20) sah ich überall die Segler Wache gehen. Gestern Nachmittag war der Spuk endlich vorbei. In der Marina gibt es große Schäden, die Glasfronten der Restaurants und Geschäfte sind teilweise weggeflogen.
Heute kam Benno an Bord und lud uns ein auf seiner Finca das heruntergefallende Obst zu sammeln um es dann an die Segler zu verschenken. Mit großen Eimern bewaffnet stiefelten wir durch die Plantage und sammelten große Mengen Avocados, Cherimoya sowie Chayote (ähnlich Kohlrabi) sowie Orangen ein und verschenkten die Früchte an die im Hafen liegenden Segler, diese haben sich sehr gefreut!