Von Marau nach Itacare

Am 20.03.2011 war der Anker um 06.00 Uhr auf, 10 Minuten später ankerten wir vor einer Kalksteilküste. Hier befand sich in der Kalkwand eine Quelle und die Einheimischen hatten mit Hilfe einer langen offenen Bambuspipeline eine Wasserzapfstelle gebaut. Mit dem Beiboot fuhren wir an Land und füllten unsere Wasserkanister auf, Barbara füllte sie an Bord in unseren Frischwassertank. Um 08.20 Uhr gingen wir Anker auf, jetzt fuhren wir ganz entspannt den Fluß abwärts Richtung See, denn wir kannten jetzt alle Untiefen. Um 11.30 Uhr ankerten wir in der Bucht Punta Muta vor dem Ort  Barra Grande  Position 13°53.15'S 38°57.27'W. Wir  warten hier auf den richtigen Wind, um weiter nach Süden zu segeln.
Am 22.03.2011 kam der Wind immer noch aus SW, fast genau gegenan, wir beschlossen trotzdem weiter nach Süden zu segeln. Vorsichtig durchfuhren wir die Grundseen und kreutzten gegen Wind und See. Während des Tages nahm der Wind langsam zu und abends war der Spaß vorbei: Der Wind pfiff, starke Regenschauer zogen über uns hinweg und oft drehte der Wind. Laufend mussten wir wenden, reffen und wieder ausreffen. Um 16.00 Uhr am 23.02. fiel endlich der Anker in der herrlichen Sandbucht vor dem Städchen Itacare. Von der Schönheit dieser Bucht waren wir sehr beindruckt, so waren die Mühen des Segelns schnell vergessen. Während der Reise hatten wir einen riesigen Wahoo gefangen, 1,10 Meter lang!!! Also gab es zum Abendbrot gebratenen Fisch mit Gemüse und Reis (heute auch wieder).
Wir liegen hier an der Kakaoküste. Heute Morgen fuhren wir mit dem Beiboot an Land und gingen staunend durch das wunderschöne Städchen. In einem Kakaogeschäft kauften wir Kakaokugeln, die mit verschiedenen Früchten und Nüssen gefüllt sind, setzten uns auf eine Parkbank und aßen sofort alle auf. Auf einer Straße trocknete ein Mann seine Kakaoschoten, er freute sich, als wir ihn fotografierten. Wir ankern z. Zt. auf Position 14°16.5'S 38°59.6'W

Von Itaparica nach Morro de Sao Paulo und weiter nach Rio Maru

Nachdem am Vorabend ein schweres Gewitter über Itaparica niedergegangen war und mehrere Yachten vertrieben hatte und es sogar zu einer Kollision gekommen war, verließen wir Itaparica am 14.03.2011 morgens um 07.00 Uhr. Der Wind nahm während der Reise stetig zu und nach einem schönen Segeltag standen wir um 17.30 Uhr vor der Einfahrt des Flusses Rio Cairu. Schnell wurde es stockdunkel und als wir in der Einfahrt an Bb-Seite die hohe Halbinsel Morro de Sao Paulo und an Stb-Seite eine große Sandbank passierten, hatte ich ein ungutes Gefühl, denn der Fluß ist gänzlich unbetonnt und man muss sich vorsichtig seinen Weg suchen. Nach einer Stunde Flußfahrt erblickte Frank ein Ankerlicht - es waren unsere französischen Freunde. Wir ankerten hinter ihnen und waren froh, nicht aufgelaufen zu sein.
Am 16.03.2011 um 05.30 Uhr war der Anker auf und mit der starken Strömung traten wir die 43 sm lange Reise nach Marau auf dem Fluß Baia de Camamu an. Wir wollten nicht wieder in der Dunkelheit einen dieser Flüsse ansteuern, obwohl die Einfahrt zum Rio Marau laut Seekarte gut betonnt sein sollte. Den ganzen Tag segelten wir mit dem Blister und standen bereits um 15.30 Uhr vor der Einfahrt des Flusses, aber weit und breit war keine Tonne zu sehen! Also wieder zittern, denn überall waren Sandbänke und hin und wieder lugten Felsen aus dem Wasser. In unserem Handbuch ist die Fahrrinne nur unzulänglich eingezeichnet und nachdem wir den Fluß ca. 1 Stunde hinaufgesegelt waren, sahen wir einige kleine Stangen aus dem Wasser ragen. Sofort das Segel geborgen und vorsichtig weiter auf die Stangen zu, es wurde immer flacher, nur noch 1,5 Meter tief. Jetzt sahen wir uns das Wasser genau an und stellten fest, dass die Stangen eine riesige Sandbank markierten, welche wir umfahren mussten, dann gings auf dem enger werdenden Fluß weiter, Tiefe jetzt zwischen 5 und 8 Metern. Um Punkt 18.00 Uhr ankerten wir mitten im Urwald vor der kleinen Insel Tatus, saßen noch lange an Deck und genossen die absolute Stille.
Am nächsten Morgen Anker auf und um 10.00 Uhr ankerten wir vor dem Städchen Marau, 17 sm von der See enfernt mitten im Busch. In 600 Meter Enfernung von unserem Ankerplatz sollte laut Handbuch ein Wasserfall sein, also sofort das Beiboot zu Wasser, Badezeug  an und ab. Wir fuhren Flußarme rein und wieder raus, fragten zwei Fischer in ihrem Einbaum, die zeigten in alle Himmelsrichtungen - den Wasserfall fanden wir nicht und buchten die Tour als Dschungelsightseeingtour ab.
Jeden Tag findet an der Uferpromenade der große Gemüse, Obst und Fleischmarkt statt. Viele Menschen kommen mit ihren Einbäumen und bieten Ihre Früchte an, auch kleine offene Fähren bringen die Leute  von weit her, auch wir haben uns gestern eingedeckt. Abends geht es sehr brasilianisch zu, laute Musik, alle sind fröhlich und die Leute trinken ihr wohlschmeckendes Bier bis spät in die Nacht.

Ankern vor Itaparica

AdminVorgestern, am 11.03.2011, haben wir Salvador verlassen. Mit leichtem achterlichen Wind segelten wir 12 sm nach NW auf die wunderschöne tropische Insel Itaparica. Vor dem gleichnamigen Dorf liegen wir zusammen mit anderen deutschen, französischen und brasilianischen Yachten vor Anker. Die Hitze ist schier unerträglich, auch das Schwimmen bringt erst nach langer Zeit im Wasser etwas Abkühlung.
Gestern Abend wurde auf dem Dorfplatz (alle Häuser sind schön saniert) unter uralten Bäumen ein Tanztheaterstück aufgeführt. Das Stück hieß "Eine Reise durch Brasilien". Wir saßen mit 3 französischen Paaren zusammen am Tisch und haben uns prächtig amüsiert. Um 02.00 Uhr waren wir wieder an Bord. Nachher fahren wir wieder mit dem Beiboot auf eine trockenfallende Sandbank zum Baden. Auf der Sandbank haben wir auch schon ein Grillfest veranstaltet.

Karneval in Salvador de Bahia Teil II

AdminIn der Altstadt, genannt Pelourino, gibt es eine ganz andere Art den Karneval zu feiern. Die engen Gassen sind nur durch alte Gaslaternen beleuchtet, die alten Barock- und Kolonialgebäude schön angestrahlt. Alles ist bunt geschmückt, überall kostümierte, fröhliche Menschen, das Bier fließt in Strömen und Essen allerorten. Viele Militärpolizeitrupps, immer 5 Mann, patrollieren in dem Gewühl und geben einem das Gefühl von Sicherheit. Über der Altstadt liegt das tiefe Wummern von hunderten von Trommeln. Alle paar Minuten zieht eine Band bestehend aus Trompetern und mindestens 30 Trommlern, begleitet von einer bunten Tänzertruppe, an einem vorbei. Die Kostüme sind atemberaubend schön und die Tänzer freuen sich wenn sie fotografiert werden. Auf jedem Platz eine Bühne, auf dem eine Band spielt. Ich habe an diesem Abend oft gedacht: das man so etwas erleben darf! Der Karneval geht über 24 Stunden und das über 5 Tage. Auch jetzt, es ist 13.00 Uhr ist der Karneval in vollem Gange. Wo nehmen die Menschen die Energie her, um das durchzustehen? Unsere Energie war jedenfall um 01.00 Uhr verbraucht, wir fuhren mit dem großen Elevator, der jetzt 24 Std/Tag geöffnet ist und zur Karnevalszeit nichts kostet, hinunter und waren um 01.30 Uhr an Bord. Ich hoffe, die Bilder geben die Stimmung gut wieder. Was wir heute Abend machen?  -  Karneval! Die Bilder haben keine Titel, da sie für sich selbst sprechen.


Karneval in Salvador de Bahia

Der Karneval in Salvador ist der zweitgrößte in Brasilien und der hiesigen Jugend zufolge der beste. Ich sitze im Cockpit unseres Bootes, die Temperatur irgendetwas über 30°C, aber unter dem Sonnensegel kann man es gut aushalten. Von Land wummern die Sambaklänge herüber - 24 Stunden pro Tag Karneval! Vorgestern fuhren wir zusammmen mit der befreundeten Besatzung der französischen Segelyacht ERCOLAUSA II  (www.ercolausa.net)  per Bus zum riesigen Shoppingcenter in die Neustadt. In der Lobby sahen wir sofort den u-förmigen Tresen, an welchem man die Karten für die verschiedenen Logen welche an den Straßen des Karnevalszuges mit großem Pomp errichtet wurden, kauft. Die Preise bewegen sich zwischen 70 und 400,-€ pro Nacht. Ein sehr netter junger Mann, welcher Englisch sprach (hier eine große Seltenheit) bediente uns und nach vielen Überlegungen entschieden wir uns für die Loge (genannt "camarote") ViaFolia (www.viafolia.com.br). Jetzt erstmal ein Eis gegessen, dann wieder zum Tresen, der junge Mann begleitete uns in den 4. Stock, dort erhielten wir unsere T-shirts. Für 5 Euro können die Damen gleich ihre T-shirts individuell ändern lassen. Am nächsten Abend waren wir dann überrascht, welch' tolle Kreationen man aus einem einfachen T-shirt machen kann!
Gestern Nachmittag dann per Taxi in die Nähe unserer Loge um 17.30 Uhr Einlaß. Unsere Loge war ein mehrere hundert Quadratmeter großer Saal über mehrere Stockwerke mit zur Straße offener Terasse, Wir begaben uns sofort zur Brüstung der Terasse und hatten einen tollen Blick über das Geschehen. Soweit man sehen konnte, die Straße voller Menschen, hunderttausende? eine Million? oder mehr. Schon  wummerte in dem Menschengewimmel der erste riesige 2-stöckige Karnevalslastzug, genannt "trios electricos" heran. Auf dem Oberdeck spielte eine sehr bekannte brasilianische Band und alle sangen mit. Die Musik ist derart laut, das man die Schallwellen spürt, für europäische Ohren unerträglich! Frank verteilte Gehörschutzstopfen, welche wir auch gleich in die Ohren einsetzten - jetzt konnten auch wir die Musik geniessen. Ab 20.00 Uhr war die Party in vollem Gang. Überall in der Loge gab es Ess-, Bier-, Kaffee-Longdrinkstände, alles zu moderaten Preisen (ein eiskaltes Bier = 1,50 €). Wir standen immer abwechselnd im vorderen Bereich um den Karnevalszug zu sehen und erholten uns dann wieder hinten, wo es genügend Sitzplätze gab. 2 Schneiderinnen, eine schwarz und wunderschön, gaben auch hier noch den T-shirts der Damen einen modischen Schnitt per Schere, auch Barbara ließ ihr T-shirt zum Nulltarif ändern. Auch konnten die Damen ihre Frisuren durch Flechtarbeiten sehr schön verändern, mehrere Friseurinnen waren damit beschäftigt - alles zum Nulltarif! Gegen 23.00 Uhr- ein einziger Hexenkessel. Die Lichter, die Musik, die vielen schönen jungen Leute, alles tanzt und singt. Vielleicht geben die Bilder einen kleinen Eindruck wieder. Um 24.00 Uhr, getreu dem Motto, wenn es am schönsten ist, soll man gehen, nahmen Barbara und ich den Bus zur Marina und waren gegen 01.00 Uhr an Bord, die Ercolause-Crew um 03.00 Uhr und Frank um 06.30 Uhr. Wir sind uns alle einig, es war ein tolles Fest und die Loge war für unsere Bedürfnisse gerade richtig.

Junglebook/English Version

On Wednesday  the 23rd of February 2011 at 07:00hours our hired car, a Fiat Dublo with 7 seats arrived at the Marina. Heidi and Udo (SY-LA BOHEME), Anne, Barbara Frank and I entered the car and off we went.The first 2 hours we drove through a  green tropical landscape, but slowly the vegatation became brownish and suddenly it turned into pampas,totally dry. Hours later slowy the vegetation turned again into green and suddenly we arrived in the rainforest-what a beauty!! Our destination was the little town of Lencois, situated in the Nationalpark Chapada  Diamantina which has the sice of about the Netherlands. The park is situated about 400 km just west of Salvador.Lencois was founded at about 1850 when diamonds where found. But soon the mines where empty and the city fall asleep.Just recently tourism started and the whole town was renovated and redecorated and looks very beautiful. At about 17:00 hours we arrived at the pousada Vila Serrano (www.vilaserrano.com.br) which we had booked in advance. The pousada is situated in a tropical garden and each appartment is a little bungalow. The pousada is run by the swiss couple Chris and Sandra. We felt very comfortable from the first moment. Chris suggested we should take a guide for the different locations in the jungle.
The next moring, after an opulent breakfast we entered our car together with our guide Dida.The first destination was a huge Waterfall. To get there we first had to climb for almost one hour along the river over big stones. And then the waterfall  Cachoeira - what a beauty, peopele where taking a bath underneath the waterfall, we had no time and turned back to the car. After an hours drive we arrived in front of a cave. We all got a helmet and slowly, some had a tourch, the guide of the cave had a big gaslamp we went down into the cave. The dimensiones of the cave are enormous. and very beautiful figures which where formed by dropping water over the centuries. When we where back, a real brasilien lunch was prepared for us, everthing cooked on an open fire. We got chicken, beef, red beans,pumkin, kactus,manjok and, and, and of course beer and water. Each meal cost only 7,-€. Then we drove to a huge mountain, the last 360 meters we had to clim ourselves. At the top we overlooked a part of the landscape, when we came back to the car, just closing the doors a very heavy tropical rainshower went down.
Later we went to a lake which was shining like silver due to white shells at the bottom. We took a long swim in the cool, refreshing water. Late at the evening we where back at the pousada.
Next morning we drove about 90 km to a swamp area called Marimbus, our guide Dida had ordered to boats for us. We took our oars and for the next 2 hours we paddled along the little rivers and lakes, This is the real rainforest, we saw a lot of colored birds. We had to stop at an almost dry river, walked at the very hot seabed  then through a forest and arrived at an wterfall. 5 minutes later everybody took a long swim in the cool, clean water, I liked also to drink this water. After the swim we went to an 200 year old farmhouse where an opulent meal had been prepaired for us. Now it was a real hardship to walk back to the boats and paddle back to the car!!! But we made it.
On Saturday the 26th of February 2011 we drove back the 400 km to Salvador. We brought Anne to her airporthotel because her vaccation was over and gave the car back at 20:00 hours in front of the marine.