Viel Arbeit in Trinidad

Am 30.04.2014 pünktlich um 10.00 Uhr hing unser Boot in dem riesigen Travellift der Firma PEAKE YACHT SERVICE. Da ich Schweißarbeiten angemeldet hatte und das Boot außerdem im Rumpfbereich angeschliffen werden sollte, wurde es in den entsprechenden Bereich, der sich ganz im westlichen Ende des ca. zwei qkm großen Grundstücks befindet, verholt. In den nächsten Tagen schliff ich den gesamten roten Bereich des Rumpfes an, entfernte Roststellen, außerdem setzte der Schweißer eine kleine Stahlplatte ein. Nach Beendigung dieser Arbeiten wurde das Boot zum endgültigen Liegeplatz verholt. Am 06.05., Barbaras Geburtstag, gönnten wir uns eine Pause und fuhren zum ersten Mal nach Port of Spain. Es gibt noch viele schöne Kolonialbauten. Sehr interessant war das National Museum mit seiner Bildergalerie. Auch hier gewannen wir wieder Einblicke in die unglückselige Zeit der Sklaverei. Jetzt wird der Rumpf rot gemalt, leider deckt die INTERNATIONAL Farbe sehr schlecht und ich muss das Boot 3x lackieren. Zu Hause werde ich auf eine andere Farbfirma umsteigen.
Am Unterwasserschiff haben wir sehr viele z.T. daumennagelgroße Blasen. Sticht man diese auf, so läuft Wasser heraus. Zum Glück gehn sie nicht bis zum Stahl durch und somit haben wir keine Korrosion. Ich tippe auf falsche elektrische Installation. Wer Informationen geben kann, bitte melden!!! Hier auf dem Gelände werden auch sehr schöne Hotelzimmer, natürlich mit Aircondition und Fernseher, zum Preis von 70 USD/Tag angeboten. Wir haben ein Zimmer gemietet. Und es ist herrlich, nach einem harten Arbeitstag in der Hitze in das kühle Zimmer zu kommen und zu duschen. Außerdem können wir durch die Sendungen der Deutschen Welle das Geschehen in Deutschland und in der Welt mitverfolgen.

 

 

Dschungelbuch

Am Mittwoch den 23.02.2011 wurde pünktlich um 07:00 Uhr der 7-sitzige Fiat Dublo an der Marina angeliefert. Die Reisegesellschaft bestand aus Barbara, Frank, Anne, Udo, Heidi (LA BOHEME) und mir. Vor uns lagen ca. 400 km Autofahrt fast genau nach Westen. Unser Ziel war das ehemalige Diamantenstädtchen Lencoís im Nationalpark Chapada Diamantina. Der Nationalpark hat ungefähr die Größe Belgiens. An die riesigen Entfernungen zu Lande und zur See hier in Brasilien muss man sich erst gewöhnen. Die erste Stunde war die Landschaft üppig tropisch grün, aber dann, oh Graus, wurde die Vegetation immer spärlicher und schließlich stundenlang braune Steppe, um am Nachmittag wieder langsam grün zu werden. Schließlich dichter Regenwald; wir waren in der Chapada Diamantina angekommen. Die Pousada Vila Serrano (www.vilaserrano.com.br/), ein wunderschönes Anwesen von den Schweizern Chris und Sandra geführt, war schnell gefunden. Nach der Verteilung der Zimmer (jedes Zimmer ein kleiner Bungalow) ging's ins Städtchen. Die Stadt wurde um 1850 gegründet, als man hier Diamanten fand. Die Minen waren aber bald erschöpft und die Stadt fiel in einen Dornröschenschlaf, bis sie vom Tourismus entdeckt wurde. Jetzt sind alle Häuser saniert und das Städchen ist bis spät abends voller Leben und Musik. Chris empfahl uns einen Guide, der sich auch bald vorstellte, sein Name: Dida. Er sprach sehr gut Englisch, sein Preis war 120 Real, ca 60 €/Tag. Wir willigten ein und waren uns am Ende der Reise einig, mit Dida hatten wir einen guten kundigen Guide gemietet.
Am nächsten Morgen nach einem sehr üppigem brasilianischen Frühstück bestiegen wir unser Auto. Die erste Station war der hübsche Wasserfall Cachoeira do Sosseego. Um zum Wasserfall zu gelangen, mussten wir erst ins Tal hinab und dann ca. 3 km dem Fluß folgen. Die Kletterei war ziemlich beschwerlich, da laufend große Steine überklettert werden mußten. Aber dann - welch schöner Anblick, die weißen Steine und das schwarze Wasser: der Fluß stürzt aus ca. 30 Meter Höhe in die Tiefe. Etliche Leute badeten in dem großen Pool, wir aber hatten leider keine Zeit, sondern mussten zum Auto zurück. Nächster Halt war vor der Höhle Gruta da Fumaca. Hier ging es erst mal sehr tief hinab (Jules Verne: "Reise zum Mittelpunkt der Erde"). Der Führer hatte eine große Gaslampe und einige von uns hatten Taschenlampen dabei, ansonsten war es stockdunkel. Auch Barbara nahm an dieser Wanderung teil, worüber ich mich sehr freute. Von den bizarren Figuren, welche die Stalaktiten geformt hatten, waren alle begeistert. Nach ca. 2 Stunden erblickten wir wieder das Tageslicht. Dida hatte bei der Familie, welche an der Höhle wohnt, für uns alle ein Mittagessen bestellt und was für eines!!! Es gab gebratenes Rindfleisch, Hühnerfleisch, rote Bohnen, Manjok, Kürbis, Kaktus und andere tropische Speisen, alles auf einem mit Holz beheizten Herd gekocht. Bier. Wasser und Kaffee und das alles für ca. 7 €. Halb besinnungslos bestiegen wir wieder das Auto. Nachmittags langes Baden in einem See, der durch die am Grund liegenden weißen Muscheln silbern glänzte. Anschließend bestiegen wir ein hohes Bergmassiv. Als wir vom Berg zurückkamen und die Autotür zuschlugen, ging ein sintflutartiger Regenschauer nieder - Timing ist alles.
Am nächsten Morgen per Auto ca. 90 km in ein Sumpfgebiet, genannt Marimbus. Dida hatte 2 Kähne gemietet und auf Kommando "paddel an" gings los. Umgeben von einer tropischen Landschaft wie im Bilderbuch, paddelten wir munter drauf los. Ab und an begegneten wir Fischern in ihren Einbäumen. Viele bunte Vögel versuchten wir zu fotografieren. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir ein fast ausgetrocknetes Flußbett. Jetzt folgte eine lange Wanderung über den heißen Sand des Flußbettes, dann über eine Furt, das Wasser ging uns bis zum Schritt, dann durch den Wald und schließlich ein Wasserfall. Keine 5 Minuten später fanden wir uns alle im Pool unterhalb des Wasserfalls wieder. Das Wasser herrlich kühl und wohlschmeckend. Nach dem langen Bad wieder ein ausgiebiges Mittagessen auf einer 200 Jahre alten Farm. Dann wieder zurückgepaddelt und ziemlich kaputt kamen wir gegen Abend in unserer Pousada an.
Am Sonnabend den 26.02.2011 dann wieder die 400 km zurück nach Salvador, wir brachten dann noch Anne in ihr Airporthotel, ihr Urlaub war beendet. Um 20:00 Uhr übergaben wir das Auto an den Autovermieter.