Ankunft Puerto Natales
Geschrieben von Michael Schau am
Puerto Natales erreicht
Am 26.01.2012, bei noch stürmischen Winde hieven wir den Anker und schlängeln uns durch die Fjorde nach Südwesten. Um 16.45 Uhr laufen wir in den engen Paso Kirk ein, an seinem Ostende treten Strömungen bis zu 12 Knoten auf und wir wollen die Engstelle kurz vor Stillwasser passieren.Meine Berechnungen sind richtig, wir rauschen mit 9 Knoten durch die Engstelle und sind froh im sehr breiten Fjord Valdez gelandet zu sein. Jedoch treten hier plötzlich langanhaltende Fallböen von mindestens 11 Bft auf. Überall fliegendes Wasser, als ob man durch Nebel fährt, die ganze Wasseroberfläche ist weiß. In diesem Moment überholt uns die Fähre welche zwischen Puerto Mont und Puerto Natales verkehrt. Die Offiziere stehen auf der Brücke und schauen auf uns herab. Plötzlich erhält die Fähre auf Grund des wütenden Sturmes starke Schlagseite und schießt in den Wind, da haben wir alle gegrinst! Nachts um 23.15 Uhr fällt der Anker in dem breiten Fjord von Puerto Natales. Die Stadt trägt zwar den Namen Puerto aber von einem Hafen ist weit und breit nichts zu sehen. Zu unserer großen Freude liegt hier die MIEPKE 2 vor Anker und morgens kommen Andreas und Nana zu einem Schwatz an Bord. Wir müssen verholen, die Ankerposition ist nicht optimal. Der Motor läuft, aber der Propeller dreht nicht. Diagnose : das Klemmstück zwischen Welle und Kardanwelle ist lose und lässt sich nicht mehr anziehen - wir sind manövrierunfähig. Frank baut das Teil sofort aus und geht mit Andreas an Land um das Teil aufarbeiten zu lassen. Abends kommt er mit dem aufgearbeiteten Teil wieder an Bord.Nachmittags wollen Barbara, Peter und ich mit dem Dinghy an Land. Unser gesamter gesammelter Müll befindet sich in einem großen Sack schon im Dinghy.Ich steige in voller Montur, den Rucksack mit den Pässen und Schiffspapieren auf dem Rücken, ins Dinghy. Durch den riesigen Müllsack ist das Dinghy instabil und ich liege im nächsten Augenblick im Wasser.Als ich da so meine Runden drehe kommen zum Glück Nana und Andreas schnell mit ihrem Beiboot an meine Seite und bergen mich ab. Unsere Pässe und alle Schiffspapiere sehen jetzt etwas "gebraucht" aus, sind aber noch benutzbar.
Ich stelle fest: Der 27.01.2012 war nicht mein bester Tag!
Gestern waren wir endlich an Land. Zuerst zur Amada zum Einklarieren.Anschließend Stadtbummel. Das Städtchen macht einen netten Eindruck. Viele Touristen aus aller Welt, welche hier in den Nationalparks ihre Aktivitäten entfalten. Heute wieder voller Sturm, der Barometerstand 972mb. Wir sind alle an Bord, Landgang nicht möglich.Ankerposition: 51-43.9 S 072-31,7 W