Ankunft Puerto Natales

Puerto Natales erreicht
Am 26.01.2012, bei noch stürmischen Winde hieven wir den Anker und schlängeln uns durch die Fjorde nach Südwesten. Um 16.45 Uhr laufen wir in den engen Paso Kirk ein, an seinem Ostende treten Strömungen bis zu 12 Knoten auf und wir wollen die Engstelle kurz vor Stillwasser passieren.Meine Berechnungen sind richtig, wir rauschen mit 9 Knoten durch die Engstelle und sind froh im sehr breiten Fjord Valdez gelandet zu sein. Jedoch treten hier plötzlich langanhaltende Fallböen von mindestens 11 Bft auf. Überall fliegendes Wasser, als ob man durch Nebel fährt, die ganze Wasseroberfläche ist weiß. In diesem Moment überholt uns die Fähre welche zwischen Puerto Mont und Puerto Natales verkehrt. Die Offiziere stehen auf der Brücke und schauen auf uns herab. Plötzlich erhält die Fähre auf Grund des wütenden Sturmes starke Schlagseite und schießt in den Wind, da haben wir alle gegrinst! Nachts um 23.15 Uhr fällt der Anker in dem breiten Fjord von Puerto Natales. Die Stadt trägt zwar den Namen Puerto aber von einem Hafen ist weit und breit nichts zu sehen. Zu unserer großen Freude liegt hier die MIEPKE 2 vor Anker und morgens kommen Andreas und Nana zu einem Schwatz an Bord. Wir müssen verholen, die Ankerposition ist nicht optimal. Der Motor läuft, aber der Propeller dreht nicht. Diagnose : das Klemmstück zwischen Welle und Kardanwelle ist lose und lässt sich nicht mehr anziehen - wir sind manövrierunfähig. Frank baut das Teil sofort aus und geht mit Andreas an Land um das Teil aufarbeiten zu lassen. Abends kommt er mit dem aufgearbeiteten Teil wieder an Bord.Nachmittags wollen Barbara, Peter und ich mit dem Dinghy an Land. Unser gesamter gesammelter Müll befindet sich in einem großen Sack schon im Dinghy.Ich steige in voller Montur, den Rucksack mit den Pässen und Schiffspapieren auf dem Rücken, ins Dinghy. Durch den riesigen Müllsack ist das Dinghy instabil und ich liege im nächsten Augenblick im Wasser.Als ich da so meine Runden drehe kommen zum Glück Nana und Andreas schnell mit ihrem Beiboot an meine Seite und bergen mich ab. Unsere Pässe und alle Schiffspapiere sehen jetzt etwas "gebraucht" aus, sind aber noch benutzbar.
Ich stelle fest: Der 27.01.2012 war nicht mein bester Tag!
Gestern waren wir endlich an Land. Zuerst zur Amada zum Einklarieren.Anschließend Stadtbummel. Das Städtchen macht einen netten Eindruck. Viele Touristen aus aller Welt, welche hier in den Nationalparks ihre Aktivitäten entfalten. Heute wieder voller Sturm, der Barometerstand 972mb. Wir sind alle an Bord, Landgang nicht möglich.Ankerposition: 51-43.9 S  072-31,7 W

Magellan Straße passiert/Leaving Magellan Strait

Magellanstrasse passiert
Am 23.01.2012 hat der Wind gedreht und auf 5 Bft abgenommen. Wir verlassen die Caleta Gallant und segeln in der Magellanstr. nach Westen. Leider nicht sehr lange, denn um 12.00 Uhr hat der Wind wieder auf West gedreht und der Motor muß wieder herhalten. Vor uns sehen wir Wale blasen und hoch aus dem Wasser springen, zum fotografieren ist der Abstand leider zu groß. Die Landschaft ist wie immer- großartig. Wir motoren den ganzen Tag und stehen abends ca. 18 sm östlich von Cap Tamar, dem nördlichen Ausgang der Magellanstr. in den Pazifik. Wir wollen in der Caleta Puerto Angostura übernachten, aber der Anker hält nicht auf dem felsigen Grund und so fahren wir weiter. (Später sind wir heilfroh diese Entscheidung getroffen zu haben). Um 05.05 Uhr am 24.01.2012 passieren wir den Leuchtturm Cap Tamar, wieder ein Meilenstein auf unserer Reise - der Pazifik ist erreicht! Jetzt geht es endlich nach Norden. Den ganzen Tag befahren wir die Kanäle
Smyth und Union und ankern abends in der wunderschönen Caleta Puerto Fontaine, nur 60sm von Puerto Natales entfernt. Nachts kommt Wind auf und z.Zt. herrscht wieder voller Sturm, wir alle staunen,dass der Anker diesen Kräften gewachsen ist.

Sturm in der Magellan Strasse

Sturm in der Magellanstraße

Im Handbuch steht: This part is characterised by a distressingly constant bad weather. The N/NW frontal winds prevail and
they blow at an average of 25-30knots. These values increase to 40 to 50 knots during the passage of a deep depression.
Genauso erfahren wir diese Gegend. Gestern sind wir den ganzen Tag gegen 30 Knoten Wind (7Bft) in der Magellanstraße nach
Westen gegenangeknüppelt und haben uns abends in die Caleta Gallant gerettet, wo wir jetzt liegen. Der Wind jault im Rigg und
an ein Fortkommen heute ist nicht zu denken. Die Böen gehen an 45 Knoten und oft denke ich: Hoffentlich hält der Anker.Wir
liegen zwischen hohen, teils schneebedeckten Bergen. Unterhalb der Baumgrenze wachsen verkrüppelte Bäume, welche auf Grund
des dauernden Westwindes alle nach Osten geneigt sind. In dieser Caleta haben schon berühmte Kapitäne mit Ihren Schiffen
gelegen:
1587 Thomas Cavendish mit den Schiffen Desiree, Content und Hugh Gallant
1767 Louis Antoine de Bouggainville mit den Schiffen La Boudeuse und Etoile
1786 Antonio de Cordova mit der Fregatte Santa Maria de la Cabeza
1826 Captain Pringle Stokes mit HMS Beagle
1828 Captain Robert Fitzroy mit HMS Beagle
1830 Captain Parker King mit der Adventure
1896 Joshua Slocum einhand auf der Yacht Spray

Ich hatte schon mehrmals auf die strikten Fahrregeln der chilenischen Armada hingewiesen und werde diese jetzt erläutern.

1. Als erstes füllt man einen Fragebogen aus, der aus ca. 50 Fragen besteht. Hier muß man alle Rettungsmittel angeben,
Bauart des Schiffes, Kentersicherheit, Sicherheitszertifikat, Kommunikationseinrichtungen wie UKW HF und Iridium.
Diesel-, Öl-, und Wasserbestände sind anzugeben und für wie viel Tage Proviant an Bord ist. Versicherung gegen
Ölverschmutzung muß ebenfalls nachgewiesen werden. Kann man eine dieser Auflagen nicht erfüllen, kann man die chilenischen
Hoheitsgebiete nicht befahren.

2. Jetzt muß ein Formular ausgefüllt werden, in dem der Skipper seine gewünschte genaue Fahrtroute angibt. Anschließend
erhält man von der Armada das ersehnte ZARPE (die Fahrtgenehmigung).
Im Zarpe sind die erlaubten zu befahrenden Kanäle genau aufgeführt. Viele Kanäle sind für Yachten gesperrt und man muß große
Umwege fahren um in den erlaubten Kanälen zu bleiben.(erhöhter Dieselverbrauch)
3. UKW muß 24 Std/Tag abgehört werden. An bestimmten Armadaposten muß man sich per UKW melden. Außerdem muß 2x/Tag die
Position per Iridium oder HF an die Armada geschickt werden.

4. Miesmuscheln dürfen erst nördlich des 43ten Breitengrades gesammelt und gegessen werden, da der Verzehr von Muscheln
südlich des 43ten Breitengrades auf Grund der Verseuchung der Muscheln mit dem Algengift RED TIDE für den Menschen tödlich
ist.
Jetzt kann man endlich die Reise nach Norden antreten.
Unsere Ankerposition in der Magellanstraße 53°41,3'S 71°59,7'W

ENDLOSES PATAGONIEN/ENDLESS PATAGONIA

Gestern legten wir schon früh von der Segelyacht ALKYONE ab. Um 10.30 Uhr bogen wir in den breiten nach Osten verlaufenden Canal Cockburn ein und setzten sofort die Segel. Endlich mal wieder segeln! Um 17.30 Uhr Flaute Motor an und weiter, langsam wird es Nacht und wir biegen endlich in die Magellanstraße südöstlich von Cap Froward ein. Kurz nach Mitternacht nimmt der Wind stark zu, wir müssen umkehren, 2 sm zurückfahren und finden Schutz in der Caleta Beaubassin. Die Ansteuerung der Caleta mit ihrer nur 15 Meter breiten Einfahrt war ein echtes Abenteuer! Zu unserer Überraschung lag dort die uns so bekannte SY ALIOTH. Heute machen wir Pause.
Position 54°04,9'S 71°03,2'W

Caleta Olla-Caleta Silva via Caleta Emilita

Gestern am 16.01.2012 verliessen wir unter Motor die Caleta Olla und
motorten den Beagle Kanal westwärts. Um 13.00 Uhr bogen wir den den Fjord
Seno Pia Brazo Este ein. Die ersten Eisstücke kamen uns entgegen. Das Eis
wurde immer dicker und als wir vor dem Gletscher standen waren wir vom Eis
eingeschlossen. Wir verweilten einige Zeit staunend vor dem riesigen
Gletscher, und nahmen uns ein großes Stück Eis mit. Um 14.30 Uhr
verließen wir den Fjord und setzten bei schönem Wetter die Reise gen
Westen fort. Abends ankerten wir in der Caleta Emilita auf der Isla
O'Brian. Heute Morgen Dauerregen niedrige Wolken und alles grau, trotzdem
gehen wir Anker auf, denn wir müssen weiter. Mitgs ankern wir in der Caleta
Silva auf der Insel Londonderry vor einem Wasserfall. An einem Baum sind
viele Bretter mit Namen von Yachten angeschlagen. Nachher wollen wir an
Land um uns die Bretter anzusehen. Es handelt sich hier um einen alten
Brauch aus Segelschiffszeiten.Auch wir haben ein Brett mit der Aufschrift RESOLUTE 2012/01 an einen Baum angenagelt.














Unsere Position: 54°56,8'S 70°46,5'W

Caleta Ferrari-Caleta Olla

Gestern Morgen am 14.01.2012 totale Flaute und Dauerregen. Sofort werden alle geweckt, Anker auf und los. Nach einer Stunde biegen wir wieder in den Beagle Kanal ein und laufen nach Westen. Um 12.10 Uhr passieren wir die einsame Armada Station Punta Yamana und biegen kurz danach in den Brazo Noroeste ein. Hinter der Insel Diabolo empfangen uns steile Stromschnellen aber wir haben Glück, der Strom läuft mit uns. Plötzlich sehen wir an Stb den geheimnisvoll blau leuchtenden Gletscher Ventisquero Holanda. Der Brazo Noroeste wird auch die Straße der Gletscher genannt, wir werden sie in den nächsten Tagen alle sehen. Wir liegen jetzt mit Anker und Landleinen sehr sicher in der Caleta Olla. Der Wind heult im Rigg, Regenschauer gehen nieder und niemand hat Lust an Land zu gehen.
Position: 54°56,41'S 69°09.36'W
Heute am 15.01.2012 liegt plötzlich Ian mit seiner wunderschönen SY-PERSIMMON neben uns. Er hat Gäste aus Australien an Bord und will denen die Gletscher zeigen. Er ist heute Nacht bei 50 kn Wind hier angekommen. Ich bat ihn gleich uns Diesel zu verkaufen und er stimmte sofort zu. Nachher wird also Diesel gebunkert und ich freue mich sehr unsere Tanks wieder auffüllen zu können, denn die Reise nach Puerto Natales ist noch lang.

Yesterday on the 14th calm and continuous rain, immediateley I woke up everybody, anchor aweigh and departing.After an hour we arrived the Beagle Canal and were running West.At 12:10 we passed the isolated Armada Station Punta Yamana and then continued into the Brazo Noroeste.After passing Diabolo Island we were confronted with steep rapids but luckily the current was with us. Sudenly we saw the Glacier Ventisquero Holanda glowing in a magic blue.The Brazo Noroeste is called Street of the Glaciers and we will see them all within the next days.Now we are moored with shore ropes and at anchor save in the Caleta Olla with the wind howling in the rigg and heavy  rain showers coming down. No one had the mood to go ashore. Position 54-56,41S 069-09,36W.

Today morning on the 15th we saw Ian with is wonderful yacht PERSIMMON alongside after his arrival with 50 kn wind last night. He want to show his australian guests the Glaciers.When I asked him to provide me with some Diesel oil, he immediatley agreed . So we will replenish our stock of Diesel oil which make me very happy, because the voyage to Puerto Natales is still very long.

Departure Puerto Williams-Beagle Kanal Go West

Am 11.01. um 18.30 Uhr verließen wir endgültig Puerto Williams um unsere Reise nach Norden anzutreten. Nachts um 02.00 Uhr
nahm der Wind schlagartig auf 9 Bft zu, ein gegenanbolzen war nicht möglich - wir mussten umkehren und in der Caleta Letier
Schutz suchen. Die Ansteuerung der Caleta bei Nacht und Sturm muß ich nicht nochmal machen! Ankerposition in der Caleta
Letier 54°56,55'S 68°26,6'W

Am 12.01.2012 hatte Barbara einen schönen Geburtstagstisch mit tollen Geschenken für mich gedeckt, auch von Frank und Peter
erhielt ich sehr schöne Geschenke. Mittags fuhren wir an Land und machten eine lange Wanderung. Um 16.30 Uhr setzen wir die
Reise fort. Um 19.30 Uhr nahm der Wind im Beagle Canal wieder auf 9 Bft zu, wir mußten wieder umkehren und in der Caleta
Ferrari Schutz suchen. Für läppische 5 sm brauchten wir 3 Stunden!!! Fazit: viel Diesel verbraucht und nichts geschafft!
Ankerposition: 54°51,41'S 68°48,9' W

On January 11th at 18:30 we departed P.Williams to start our N-bound voyage. On the 12th at 02:00 the wind increased suddenly to 9 Bft and it was not possible to make way against it.Turned around and anchored in the Caleta Letier 

In the morning Barabara had prepared my birthday table with her, Frank's and Peter's wonderful presents..At noon we went ashore for a long walk. At 16:30 we continued our voyage but at 19:30 the head wind increased to 9 Bft again in the Beagle channel.We had to turn around and this time we dropped anchor in the Caleta Ferrari. WE made 5 nm in 3 hours and had a high Diesel oil consumption.

In Puerto Williams

Da wir nicht mehr nach Argentienen kommen habe ich heute  die Berichte vom 06.12.2011 (Staateninsel), 10.12.2011 (Staateninsel nach Ushuaia) sowie den Hinweis auf Michael Schau vom 01.11.2011 eingestellt. Heute haben wir die Vorbereitungen für die weitere Reise vorgenommen. Ich mußte bei der Armada ein neues Zarpe (Reisegenehmingung) für die Reise von Puerto Williams nach Valdivia beantragen, Die Genehmigung habe ich schon erhalten und morgen geht es auf zu neuen Ufern.. Da wir uns in den nächsten Wochen in unbewohnten Gebieten aufhalten  gibt es nur Berichte über Satellit und somit keine Bilder, diese werde ich später nachtragen.

KAP HORN

Nachdem wir am 06.01.2012 in der Caleta Martial geankert hatten, nahm der Wind innerhalb kürzester Zeit auf über 50kn (Windstärke 11) zu. Das Wassser war weiß, der Wind heulte, als die Yacht vor uns in die Drift ging. Wir stürzten alle an Deck und sahen, wie sie mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbeitrieb. Ein sehr starker Ruck ging plötzlich durch unser Boot, der Anker der anderen Yacht hatte sich über unsere Kette gelegt, war an ihr hochgeschossen und hatte sich unter unserem Bugspriet verklemmt. Ich gab dem Skipper der anderen Yacht durch Handzeichen zu verstehen mit der Maschine vorauszufahren um unsere Kette zu entlasten. Frank war in derZwischenzeit nach vorne gelaufen. Mit einer Hand hielt er sich an der Rollreffanlage fest und mit der anderen Hand versuchte er den fremden Anker anzuheben. Mit letzter Kraft gelang es ihm den Anker anzuheben und in das Wasser zu werfen. Die Situation war gerettet. Die ganze Nacht gingen wir abwechselbd Ankerwache.

Am Nachmittag des 07.01.2012 flaute der Wind langsam ab und um 16.00 Uhr war der Anker auf, die Umseglung Kap Horns begann. Wir durchfuhren unter Motor den Franklin Kanal, bogen in den Paso Oriental ein und an der Insel Hall setzten wir die Segel. Voller Freude und Euphorie segelten wir in der hohen Dünung, das Boot lief Höchstgeschwindigkeit und dann kam Kap Horn in Sicht. Der riesige Felsen schwarz und grün erstreckte sich bis in die Wolken, unten schlug die Brandung gegen die fast senkrechte Südwand. Um 20.15 Uhr war Kap Horn quer, der Abstand 0,8sm. Wir warfen unsere vorbereitete Flaschenpost über Bord und öffneten die Champagnerflasche. 10 037 sm hatte es gebraucht um hier her zu kommen. Jetzt kam auch das Denkmal der Kap Horniers, ein riesiger Albatross hoch über uns in Sicht.Um 21.15  Uhr kamen wir an der Ostseite von Kap Horn an. Hier führt eine steile Treppe auf das Hochplateau. Frank und Peter setzten mit dem Dinghy der befreundeten Yacht ALIOTH auf Kap Horn über um die Leuchtturmwärterfamilie zu besuchen. Barbara und ich mußten an Bord bleiben, da ankern hier nicht möglich ist. Peter schrieb uns in das goldene Buch auf Kap Horn ein und beide kauften einige Souveniers. Um 22.30 Uhr waren beide wieder an Bord und wir stzten die Reise nach Puerto Williams fort, wo wir am 08.01.2012 völlig erschöpft ankamen. Abends gab es eine große Party auf der MICALVI.








Kap Horn umsegelt

Am 07.01.2012 haben wir um 20.15 Uhr Kap Horn umsegelt.


Im Patagonia und Tierra del Fuego Handbu
ch steht:
This barr
en and windswept rock is one of the highest symbols of man's challange to the unknown,his struggle versus Nature, his search for himself.

Morgen folgt ein ausführlicher Bericht